Themenschwerpunkte

Mit der Rechtsentwicklung in den Gesellschaften der Projektländer steht die plurale Linke vor der Herausforderung, über die Unterschiede hinweg in mehr Bereichen gemeinsam handlungsfähig zu werden und gleichzeitig aus den Erfahrungen und Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Angesichts zunehmender staatlicher Repression geht es nicht nur um die Verteidigung sozialer Rechte und ökologischer Standards, sondern auch um die Wahrung der politischen Menschenrechte. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung unterstützt diese Prozesse, indem sie die Organisierungskapazitäten linker Akteure in der Region stärkt und an der Erarbeitung von Alternativen zum hegemonialen Wirtschaftsmodell mitwirkt.

Demokratisierung und soziale Rechte

Im Kontext erstarkender Mobilisierung gegen neoliberale Arbeitsmarktreformen in der Region spielen die Gewerkschaften aufgrund ihrer gesellschaftlichen Präsenz und Organisationskapazität eine wichtige Rolle. Allerdings sind diese oft stark bürokratisch-hierarchisch organisiert und von Männern in klassischen Arbeitsverhältnissen dominiert, während Frauen und prekär Beschäftigte kaum repräsentiert sind. Indem das Regionalbüro der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen Seminare anbietet, Vernetzungsarbeit leistet und den Erfahrungsaustausch zwischen Gewerkschaften, organisierten prekär Beschäftigten und selbstverwalteten Betrieben fördert, trägt sie dazu bei, die Debatte über die Arbeitsbedingungen von Frauen und prekarisierten Arbeiter*innen auf die gewerkschaftliche Tagesordnung zu setzen und so die Demokratisierung der Gewerkschaften voranzubringen.

Geschlechtergerechtigkeit und Feminismus

Neben Mobilisierungen gegen neoliberale Strukturanpassungsmaßnahmen haben insbesondere die feministischen Bewegungen die Fähigkeit bewiesen, breite Bündnisse über sozioökonomische Unterschiede und politische Ausrichtungen hinweg zu organisieren: Unter dem Schlagwort Ni una menos fordern Tausende das Ende sexualisierter Gewalt und Morden an Frauen und LGTBIQ*-Personen aufgrund ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Identität oder Orientierung. Zudem schaffen es feministische Organisationen zunehmend, ihr Anliegen – den Kampf gegen patriarchale Machtstrukturen – als Querschnittsthema zu etablieren. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung unterstützt diese Entwicklungen, indem sie durch Schulungen und Vernetzungsarbeit die Fähigkeit der Aktivist*innen stärkt, gezielt Gewalt gegen Frauen und LGTBIQ*-Personen sowie patriarchale Machtstrukturen zu einem gesellschaftlichen Thema zu machen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Zudem trägt sie durch Veranstaltungen und Publikationen dazu bei, das Zusammenspiel zwischen Kapitalismus, Patriarchat und Extraktivismus zu analysieren.

Sozialökologische Gerechtigkeit und Alternativen zum herrschenden Entwicklungsmodell

Im Rahmen dieses thematischen Schwerpunkts konzentriert sich die Arbeit des Regionalbüros auf die Transformation des Energiesystems. Es ist eng verquickt mit dem fossilistischen Modell und wird zunehmend privatisiert. Die Energieversorgung ist sowohl in ökologischer als auch in sozioökonomischer Hinsicht zentral für die Entwicklung von Alternativen zum exportorientierten Kapitalismus in der Region. In Kooperation mit Partnerorganisationen klärt die Rosa-Luxemburg-Stiftung nicht nur durch Publikationen und Studien über die Negativfolgen des vorherrschenden Energiemodells auf, sondern trägt auch dazu bei, die betroffenen Gemeinden und lokalen Gemeinschaften in die Lage zu versetzen, konkrete demokratische und ökologisch nachhaltige Energiealternativen einzufordern und aufzubauen.